Innere Ruhe finden


Es gibt sie diese Tage, ermattet abends im Schaukelstuhl, der Körper kommt zur Ruhe, doch der Kopf spielt hier nicht mit. Der Hamster im Hirn läuft munter weiter, wetzt von einem Gedanken zum nächsten, Stillstand nicht in Sicht. Von schnellem Einschlafen später keine Spur, der Körper bettelt ermattet um Ruhe, doch innerlich will sie einfach nicht aufkommen. 

Was bedeutet innere Unruhe?

Wenn Körper und Geist nur schwer abschalten können, läuft der Stresspegel meist auf Hochtouren. Manchmal zeigt sich innere Unruhe nur für kurze Zeit und verschwindet wieder, sobald die Auslöser sich erübrigt haben. Manchmal jedoch hält sie auch über einen längeren Zeitraum an. Dann unter anderem in Form des Gefühls selbst in den eigentlichen Entspannungsphasen nicht mehr richtig abschalten zu können. Der Geist wirkt hibbelig wie im Flohzirkus, in dem die Gedanken wild aufeinander und durcheinander erscheinen. Auch körperlich ist innere Unruhe für viele Menschen spürbar, sie zeigt sich in Form von Herzrasen, Schwierigkeiten beim Einschlafen, Kribbeln der Haut oder auch dem Gefühl, als wären die Hände auf Riesen-Größe gewachsen und mit Ameisen gefüllt.

Gründe für innere Unruhe

Innere Unruhe kann vielerlei Ursachen haben. Wichtig ist es einen Arzt zu konsultieren, sollte diese länger andauern. Denn auch organische Krankheiten, wie beispielsweise eine Schilddrüsenüberfunktion können den Körper so unter Stress stellen, dass dieser sich dauerhaft unter Anspannung fühlt und so nicht mehr abschalten kann. Der übermäßige Konsum von Koffein, Alkohol und Nikotin kann sich ebenso negativ auswirken und so die Ausgeglichenheit des Körpers ins Wanken bringen. Sind organische Leiden ausgeschlossen, können gerade aktuelle Begebenheiten Gründe für innere Unruhe sein, zum Beispiel ein Auftritt vor größerem Publikum, wichtige Präsentationen, anhaltender Leistungsdruck oder das erste Date.

Innere Unruhe als Zeichen für notwendige Veränderungen sehen

Sind medizinische Ursachen wie Burnout und Depression für innere Unruhe ausgeschlossen, dann lässt sich diese auch als guten Hinweis nehmen, um notwendige Veränderung durchzuführen. Sie kann als Frühwarnsystem gesehen werden, bevor der Körper größere Geschütze auffährt, um auf dauerhafte Überbelastung und zu hohe Anspannung hinzuweisen. Es ist die Möglichkeit für sich zu reflektieren und Klarheit zu schaffen, sich auf Wesentliches zu konzentrieren und all das weg zu lassen, was gerade mehr die innere Unruhe befeuert, als zur Ausgeglichenheit beizutragen. In der Liste all der Aufgaben, die jeden Tag zu bewältigen sind, melden sich welche freiwillig, um auf die lange Bank geschoben zu werden? An welcher Stelle lassen sich mal alle Fünfe gerade sein und der Anspruch an Perfektionismus in der Schublade verstauen, um wieder etwas mehr Ruhe ins Leben zu bekommen? Wo lässt sich mit einem geschickt und gut eingesetzten „nein“ eine Grenze setzen, nicht nur um sich selbst zu schützen, sondern klar erkenntlich zu machen, was im Rahmen des Möglichen liegt und welche Handhabungen dauerhaft den persönlichen Rahmen des Machbaren überschreiten?

Was bedeutet es Körper und Geist in Einklang zu bringen?

Es sind die Momente, in denen wir in völliger Ausgeglichenheit leben. Körperlich zeigt sich dies meist, dass dieser gesund ist, vital und fit und wir uns im Rahmen dessen, was uns körperlich möglich ist, unbeschwert bewegen können. Mental und emotional ist dies ein Zustand der Ruhe, einer, in denen Ereignisse einen nicht so leicht aus der Bahn werfen können. Was einen unter Stress sonst möglicherweise reichlich Nerven kostet, wird dann gelassener hingenommen und lässt einen nicht aus der Balance bringen. Körper und Geist sind dann in Einklang, wenn sie sich gemeinsam pudelwohl und entspannt fühlen.

Wie kann man innere Ruhe finden?

Um Körper und Geist in Einklang zu bringen und damit die eigene innere Ruhe wieder herzustellen ist es hilfreich sich vor Augen zu führen, was diese aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Vor wenigen Tagen beispielsweise stand ich in Kontakt mit jemandem, der sich eine lange Liste all der Dinge zusammen gestellt hatte mit den Anforderungen, die beruflich und privat auf sie einprasselten. In diese Liste eingeschmuggelt hatten sich jedoch auch eine Reihe von Annahmen. Es waren keine ausgesprochenen Worte oder Anforderungen anderer, sondern die eigene Auffassung darüber, was andere von ihr verlangen könnten. Nach Streichung dieser puren Annahmen, war die Liste um ein Drittel gekürzt. Weiter ging es mit der Frage, was von dieser Liste die eigenen Erwartungen an sie selbst waren. Welche davon waren realistisch zu erreichen, welche absolutes Muss, weil sie essenziell im eigenen Wertesystem sind und welche davon sind eigentlich Erwartungshaltungen an einen selbst, die nur den Leistungsdruck weiter anpeitschen und mehr Stress als Frohsinn bringen. Nach Beantwortung dieser Frage verschwanden weitere Anforderungen von der Liste. Unterm Strich blieben ein paar Themen stehen, für dies es eine neue Herangehensweise benötigte. Und selbstverständlich blieben jene Themen übrig, die sich bereits gut handhaben ließen. Erleichterung machte sich nicht nur mental breit, auch körperlich schien ein großer Brocken Ballast abzufallen.

 

Positive Auswirkungen

Der erste Schritt des Bewusstseins schuf Freiräume auf verschiedenen Ebenen. Der Stresspegel sank langsam, da das Gefühl ständig jemandem gerecht zu werden sich nach und nach verringerte. Über die Zeit Gelassenheit zu lernen und damit Einfluss auf die Themen zu nehmen, die von einem selbst beinfluss- und veränderbar sind. Zeitlich machte sich dies bemerkbar, da die Konzentration nun auf den Themen lag, die wirklich zu erledigen waren und nicht noch zusätzlich das weg geschuftet wurde, von dem angenommen wurde, es müsste getan werden. So blieb am Ende des Tages Zeit übrig, um sich Hobbies zu widmen, Sport, Freunden oder tatsächlich entspannt den Abend mit einem Buch im Schaukelstuhl zu verbringen, ganz ohne den Flohzirkus im Hirn.

 

 

Unterstützung nehmen

Unter Umständen kann es nicht so einfach sein solch eine Liste allein zu erstellen und dann auf das Wesentliche zu kürzen. Gerade wenn das Leben aus dem Gleichgewicht geraten ist, Anspannung und Stress die Oberhand gewonnen haben, peitschen einen die eigenen negativen Glaubenssätze meist weiter an. Hier kann es hilfreich sein sich im Coaching Klarheit zu verschaffen. Die Neutralität des Coaches unterstützt dabei durch Fragen, Spiegeln und Interventionen einen Blick dafür zu bekommen, was für einen persönlich wirklich wichtig ist. Glaubenssätze werden angeschaut und positiv wirkende Pendants etabliert. Und es werden maßgeschneiderte Schritte festgelegt, um die Unausgeglichenheit wieder hin zu mehr Balance und damit zur inneren Ruhe zu führen.

 

Weitere Unterstützung bietet eine bewusste Atmung. Sie kann nicht nur dafür sorgen aktuellen Stress einfach zu verarbeiten und damit dafür sorgen, dass dieser nicht im Körper gespeichert wird. Eine bewusste, verbundene Atmung bietet die Möglichkeit Geschehnisse und Gedanken auf körperlicher Ebene, mental und emotional, sowie tief im Unterbewusstsein zu verarbeiten.

 

 

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