Stress durch Rechthaberei


Rechthaberei gehört zu den Stress-Auslösern. Verbissene, vehemente Versuche Recht zu haben, wütend auf andere zu schimpfen und die Sichtweise des anderen nicht sehen zu wollen. Sie verhärten nicht nur Diskussionen, sondern auch einen selbst. Resultat: gefühlter Stress.

 

Rechthaberei aufgeben

Ich stelle mir vor, wie es wäre wenn es in Konfliktsituationen nicht mehr ums Rechthaben ginge, sondern rein um das Thema an sich. Wenn wir uns heraus beamen könnten aus der Situation, um sie mit Abstand zu betrachten und neue Perspektiven gewinnen. Wenn wir die Rechthaberei in Auseinandersetzungen zur Seite schieben würden und stattdessen über das sprechen, was hinter den Argumenten steckt.

Wir sind es so gewohnt in Diskussionen recht zu haben, recht zu bekommen, auf unser Recht zu pochen, dass die feinen Nuancen zwischen den Zeilen flöten gehen. Immer mehr gewinne ich den Eindruck, dass diese feinen Nuancen dazwischen das sind, worum es in Diskussionen jeglicher Art wirklich geht. Jay Shetty schrieb vor einiger Zeit:
 

„It is not me against you. It is you and me against the argument.”
"Es geht nicht um mich gegen dich. Es geht um dich und mich gegen das Argument."

Diskussionen tiefgang geben

Mit dieser Perspektive können Konversationen und Diskussionen ein vollkommen anderes Spektrum an Lösungen bereitstellen. Diskussionen können an Tiefgang gewinnen. Geben eben jenen Nuancen zwischen den Zeilen Raum und auch völlig neuen Fragen. Vielleicht werden es Konversationen, die auf den ersten Blick verletzlicher machen. Mit Sicherheit werden sie ehrlicher.
Nebenher entspannen sich Gesichtszüge, Verbissenheit weicht und die Anspannung aus dem Körper, weil die geballten Fäuste in den Taschen loslassen.

Nicht überall anwendbar und schon gar nicht im beruflichen Kontext? Allein aus meiner beruflichen Vergangenheit in Unternehmen fallen mir unzählige Situationen ein, die so einen vollkommen anderen Verlauf hätten nehmen können. Bei denen wir Menschen nicht auf halber Strecke der Veränderung verloren, sondern sie als Unterstützer mit an Board behalten hätten.

 

durchatmen und entspannter diskutieren

Was das mit Atmen zu tun hat?
 

Bewusst sanft und tief durchatmen nimmt Dampf raus.


Es versorgt das Gehirn mit mehr Sauerstoff, fokussiert, beruhigt. Gute Voraussetzungen für eine aussichtsreiche Diskussion. Einige bewusste Atemzüge in Zwerchfell schaffen den Raum, Abstand zu gewinnen. Sie nehmen den Druck raus, weil sie den Parasympathikus, also den Ruhenerv aktivieren.

Es funktioniert. Kann ich berichten, aus eigener Erfahrung. Und auch von Menschen, die mir nach einigen Wochen Atemtraining berichten: „Der Umgang mit meinem Partner hat sich verändert, gerade wenn wir diskutieren. Es artet nicht mehr aus."

 

Um eine solche offene Diskussion führen zu können, gilt es auch zu verstehen was einen selbst antreibt. Was ist dein eigenes Thema hinter der Rechthaberei? Meist sind es Themen wie "gesehen werden zu wollen", "gehört werden wollen", "Gleichberechtigt behandelt zu werden." In dem Moment, in dem du dein eigenes Muster vollends verstanden hast, wirst du in der Lage sein anders zu artikulieren und damit auch Diskussionen neuen Tiefgang zu verleihen.

 

Eine Möglichkeit gemeinsam durchzuatmen, gemeinsam zu entspannen und Antworten zu finden, die hinter der Fassade sitzen gebe ich dir jeden Mittwochabend. Von 19.00 Uhr - 19.30 Uhr leite ich online durch eine Atemmeditation. Hier kannst du Ruhe und Ausgeglichenheit finden und damit ein Gefühl und Antworten auf all das, was dir wirklich am Herzen liegt.