Rastlos, hektisch, kurzatmig, leichte Schweißperlen auf der Stirn, auf dem Mobiltelefon tippend von einer Besprechung zur nächsten hechelnd, auf der Flucht zum nächsten Termin und mit Glück noch Zeit für einen privaten Termin zu später Stunde. So unendlich oft ist mir dieses Bild in meiner Zeit in der "Corporate World" begegnet.
Es gibt ein weiteres Bild, eines das unscheinbarer ist, nicht offensichtlich ersichtlich. Es ist das Bild all jener, die vermeintlich ruhig bleiben, die ihre Geschäftigkeit nicht nach Außen kehren und dennoch mental und körperlich am Anschlag sind.
Stress ist zum Schlagwort geworden. In unserem Sprachgebrauch ein Zeichen all derer, dessen Grenzen erreicht oder auch schon weit überschritten worden. Doch was bedeutet Stress überhaupt?
Was ist Stress?
Im ursprünglichen Sinne bezeichnet Stress in der Physik die Veränderung eines Materials durch äußere Krafteinwirkungen, deren Folgen Anspannung, Verzerrung und Verbiegung sind. Adaptiert auf den
menschlichen Körper bedeutet dies nichts anderes. Stress bezeichnet die physischen und psychischen Reaktionen auf bestimmte äußere Reize, die Fähigkeiten diese zu bewältigen und auch die daraus
bestehenden Belastungen. Wie sehr also reagiert jemand auf Begebenheiten im Alltag, außergewöhnliche Situationen, ein anhaltendes hohes Pensum oder auch einer Arbeitsumgebung, die konsequent den
eigenen Werten widerspricht?
Positiver und negativer Stress
„Bin voll gestresst!“ Ein Haufen an unbeantworteten Nachrichten, eine Palette an zu erledigenden Aufgaben und das Leben ein Füllhorn an Herausforderungen, das stetig für Nachschub sorgt. So eine
weit verbreitete Assoziation. Mitnichten bedeutet Stress jedoch in jedem Fall etwas Negatives. Körper und Geist benötigen Reize, unter anderem um die Leistungsfähigkeit oder Aufmerksamkeit hoch
zu halten. So kann Eustress (positiver Stress) einen geistig und körperlich über sich selbst hinauswachsen lassen. Ist das Sein und Handeln erfüllt von Freude, Leidenschaft und vor allem
Sinnhaftigkeit, lebend im Einklang mit den eigenen Werten, kann Stress zu ungeahnten Höhen beitragen.
Ist Letzteres nicht der Fall und somit Sein und Handeln beeinträchtigt durch negative Reize, werden diese als beunruhigend, unangenehm oder erdrückend empfunden. Können Körper und Geist diese nicht mehr ausgleichen, schlägt die anfängliche Leistungssteigerung ins Gegenteilt um, wodurch der Körper in einen permanenten Flucht-oder-Kampf-Modus versetzt wird und nicht mehr zur Ruhe kommen kann.
Folgen von dauerhaftem Stress
Wichtig ist es, egal ob im positiven Stress unterwegs oder von negativen Reizen umgeben, sich immer wieder kurze Auszeiten
zu nehmen und das eigene Wohlbefinden zu überprüfen. Geht es mir noch gut, oder brauche ich eine Pause? Ist mein Körper schmerzfrei oder zeigen sich Symptome, zum Beispiel Verspannungen oder
Kopfschmerzen? Bin ich fokussiert, klar bei der Sache und kann abends gut abschalten oder hält mich ein Flohzirkus im Gehirn dauerhaft auf Trapp? Reichen meine Ruhephasen aus, um die eigenen
Batterien wieder aufzutanken oder schleicht sich eine latente Müdigkeit ein? Was machen meine sozialen Kontakte oder werde ich zum Eremit?
Nimmt die Anzahl der positiven Antworten ab, gilt es genau hinzuschauen, denn die Folgen dauerhaften Stresses können schwerwiegend sein und mitunter zum Burnout führen. Sie zeigen sich unter anderem in:
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Konzentrationsschwierigkeiten
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Schlafstörungen
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Verspannungen
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Rückenschmerzen
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Kopfschmerzen
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Magen-Reizungen
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Niedergeschlagenheit
Wie kann man mit Stress umgehen?
Schlicht und ergreifend ist es so, dass sich Stress manchmal nicht vermeiden lässt. Das Leben hält Überraschungen und Herausforderungen bereit, die unerwartet kommen oder einen unvorbereitet treffen. Und der ein oder andere wird schon erlebt haben, dass sich diese plötzlichen Ereignisse auch manchmal häufen und erst einmal die Frage im Raum steht „Warum denn das jetzt auch noch?“
Interessant ist es also herauszufinden, welche Ressourcen jemand hat, um mit diesen Situationen umgehen und diese bestreiten zu können. Coaching bietet eine wundervolle Möglichkeit sich eben genau dieser Ressourcen wieder bewusst zu werden und eben auch für sich individuelle Methoden zu finden, mit diesen
unerwarteten Herausforderungen umzugehen.
Und dann gibt es die Kategorie des vermeidbaren Stresses. All jene Sachen, die wir uns selbst aufbürden oder auch bereitwillig aufbürden lassen, die das eigenen Fass permanent zum Überlaufen bringen. Spannend ist es an dieser Stelle anzuschauen, was dazu verleitet genau dies zu tun. Was sind die Antreiber, die negativen Stress fördern, Grenzen immer wieder überschreiten und jemanden Dinge tun lassen, die einem nicht wirklich entsprechen? Eine Erkenntnis dessen und eine gesundes Verständnis für und über sich selbst helfen dabei, genau diesen Themen auf den Grund zu gehen und damit vermeidbaren Stress an der einen oder anderen Stelle direkt zu umgehen.
Gerne unterstütze ich Sie dabei im Coaching auf diese Fragen für Sie Antworten zu finden, um so den hausgemachten und vermeidbaren Stressfaktor für Sie auf Ihre ganz persönliche Weise zu reduzieren. Rufen Sie mich gerne für ein erstes, unverbindliches Gespräch an.