Feeling Is Healing


Wie sehr erlaubst du dir deine Emotionen zu fühlen? Und ich meine alle. Also weit über „gut“ oder „schlecht“ hinaus. Die volle Farbpalette von glücklich, beschwingt, fröhlich, wohlig, leichtfüßig, geliebt über nachdenklich, gehemmt, zweifelnd, okay bis hin zu genervt, traurig, wütend, und so unendlich Vielem mehr. Insbesondere die letzteren im Spektrum von Trauer, Wut, Genervtheit lassen wir ungern zu, geschweige denn bringen wir sie zum Ausdruck. Die wenigsten von uns haben gelernt mit diesen Gefühlen umzugehen oder sie, ohne jemand anderem dabei zu schaden, zum Ausdruck zu bringen.

 

Anstelle dessen versuchen wir sie wegzudrücken und tief in uns zu vergraben in der Hoffnung, sie würden dort still und heimlich vor sich hin verrotten und langsam zerfallen. Finden diese Emotionen kein Ventil, also keinen Ausdruck, in Form von Sport, Kunst, Gesprächen oder anderen Möglichkeiten, können sie sich im Körper festsetzen.

 

Anstatt negative Emotionen zuzulassen, erlebe ich in Gesprächen mit Klient*innen oder im Freundeskreis vermehrt, dass ein Weg gesucht wird, diese loszuwerden. „Denk an was Schönes!“, „Im Vergleich zu anderen geht’s mir ja gut!“, „Good vibes only!“… Was damit passiert, ist dass wir uns wieder nicht erlauben zu fühlen und zuzulassen, was gerade ist.

 

Als wären wir ein Auto im Reparaturmodus, versuchen wir damit den vermeintlich inneren Fehler der negativen Emotionen zu beheben. „Fix it!“, anstatt der Ursache der Emotionen den Raum zu geben zu heilen.

 

So sammeln sich Emotion weiter und weiter in uns an, bis es keinen weiteren Platz an dem Ort in uns gibt, in den wir sie weggedrückt haben. Dieses „kein Platz“ mehr kann sich auf unterschiedlichste Weise zeigen, zum Beispiel durch Wutattacken, Depressionen, Ängste, körperliche Beschwerden oder Schlafstörungen. All das, was sich hier zeigt, fühlt sich meist noch viel schlimmer an, als das ursprüngliche Gefühl des Moments.

Warum fühlen gesund ist

Vor vielen Jahren, während einer Transformational Breath® Sitzung, kam Judith Kravitz zu mir und sagte „You are allowed to feel angry!“ („Du darf dich wütend fühlen!). Es war ein Satz, den mir zuvor noch nie jemand gesagt hatte und auch Worte, die ich mir selbst nie zugesprochen hatte. Ein Teil der Wut, die ich so mühevoll über die Jahre versucht hatte in Schach zu halten, löste sich während dieser Atemsitzung. Ich fühlte, gab ihr den Raum zum Sein und fand mithilfe der verbundenen Atmung nach und nach die Möglichkeit den Wunden, den Auslösern für diese Wut zu heilen.

 

Dabei geht es nicht darum etwas loszuwerden. Im Transformational Breath® sprechen wir davon, diese Emotionen zu integrieren. Wir geben den Gefühlen Raum zu Sein, atmen verbunden weiter durch das, was sich zeigt, und vervollständigen dadurch quasi den Kreis von Auslöser bis zu dem Moment, in dem wir es verarbeitet haben.

 

Wie meine Kolleg*innen in den USA immer sagten: „Feeling is Healing!“ (Fühlen heißt heilen).

 

Mehr zu Transformational Breath® kannst du hier erfahren.

 

Hinweis: Eine Transformational Breath® Sitzung ersetzt keine Therapie, sie kann lediglich dabei unterstützen. Suche bitte im Falle von Depressionen, Angststörungen oder anderen genannten Beschwerden unbedingt einen Arzt auf.