Was tun bei Kurzatmigkeit durch Stress?


Ein Morgen im April 2021. Ich las die Nachrichten, um herauszufinden welche Covid-Regelungen gerade galten. Zu finden diverse Beiträge über Verhandlungen, geltende Regeln nicht auffindbar. Mit jeder Zeile wuchs meine Wut und mit ihr veränderte sich meine Atmung, bis ich bemerkte wie ich kurzatmig, wütend und wild durch die Nachrichten wischte. Ich stellte die Seite ab, schloss die Augen und nahm einige bewusste Atemzüge.

 

Ein kurzer Moment der Hyperventilation, rechtzeitig unterbrochen. Doch was passiert eigentlich, wenn uns durch negativen Stress im wahrsten Sinne des Wortes die Puste ausgeht?  

Ursachen für Kurzatmigkeit

Das Bild von Menschen die in Papiertüten vor dem Mund atmen haben viele schon einmal gesehen. Das klassische Bild all jener, die hyperventilieren. Tatsächlich ist Überatmung weit verbreitet, sie führt zu Kurzatmigkeit und im schlimmsten Fall zur Atemnot. Auslöser hierfür sind Situationen, die den Körper unter negativen Stress setzen. Das kann ein kurzer Augenblick sein, beispielsweise Flugangst ausgelöst bei Start oder Landung im Flugzeug. Überatmung kann jedoch auch über einen längeren Zeitraum andauern, ausgelöst durch langanhaltenden negativen Stress, beispielsweise in einem mental, toxischen Arbeitsumfeld oder durch dauerhaften Leistungsdruck.  

Kennzeichen der Hyperventilation

Der Moment, in dem jemand schnell, laut und kurz durch den offenen Mund hektisch in die Brust atmet, ist für Hyperventilation offensichtlich. In der alltäglichen, schleichenden Überatmung sehen die Anzeichen gleich aus:

  • Atmung durch Mund
  • Schnelle Atmung und damit viele Atemzüge in der Minute
  • dauerhafte Brustatmung
  • häufig geräuschvolle Atmung
  • Häufiges Gähnen
  • Schnelle Atemlosigkeit bei geringer Belastung und
  • das Japsen nach Luft nach der kleinsten Anstrengung

     Es scheint paradox, tatsächlich wird der Körper hierdurch mit zu wenig Sauerstoff versorgt. Der Körper stößt beim Ausatmen zu viel CO2 aus, was für die Sauerstoffabgabe vom Blut in die Zellen essentiell ist. Durch die erhöhte CO2 Abgabe steigt der pH-Wert im Blut, das klammert sich dadurch an die vorhandenen Sauerstoffteilchen und gibt diese nicht an die Zellen ab. Das Gehirn meldet „ich brauche Luft“ und der Kreislauf der falschen Atmung beginnt.

Was hilft bei Kurzatmigkeit?

Bei länger anhaltender oder dauerhafter Kurzatmigkeit konsultiere bitte eine Ärztin / einen Arzt.

 

In akuten Fällen können viele kleine Atempausen helfen . So geht’s:

  • Durch die Nase ein- und ausatmen
  • Nach einer Ausatmung die Luft für 5 Sekunden anhalten
  • Durch die Nase ein- und ausatmen für 10 bis 15 Sekunden
  • Nach der nächsten Ausatmung die Luft für 5 Sekunden anhalten
  • Durch die Nase ein- und ausatmen für 10 bis 15 Sekunden
  • Für 5 Minuten mit vielen kleinen Atempausen atmen
  • Sollten die 5 Sekunden sich zu lang anfühlen, die Atempause auf 3 Sekunden verkürzen
  • Die Übung sollte auf keinen Fall mehr Stress auslösen oder sich anstrengend anfühlen

     Alternativ hilft Box-Atmung. Sie geht wie folgt:

  • Atme durch die Nase ein und aus
  • Atme 4 Sekunden durch die Nase ein
  • Halte die Luft 4 für 4 Sekunden an
  • Atme 4 Sekunden durch die Nase aus
  • Halte die Luft 4 Sekunden an
  • Atme so für einige Minuten im Wechsel.
  • Hinweis: Fühlen sich 4 Sekunden zu lang an, kürze die Zeit auf 2 Sekunden oder 3 Sekunden und steigere dich dann.

     Noch weitere beruhigende Atemübungen und Meditationen findest du in meinem Podcast "the breath garden" .

Die Kurzatmigkeit begleitet dich schon eine ganze Weile und so richtig findest du für dich keine Besserung? Lass uns gemeinsam deinen Weg zu einer gesunden, entspannten Atmung und einem längeren Atem finden.*

 

*Bitte konsultiere ebenso einen Arzt, um krankheitsbedingte Ursachen der Kurzatmigkeit auszuschließen.

Nähre Informationen zum Atemtraining, Ablauf und Preisen kannst du hier nachlesen.